Elektroauto Reisebericht 2018
Juli 2018
Zweite Italien Reise mit dem Renault ZOE Q210 eine Strecke 460 km
Zulassung 8/2013, Km Stand 85 000 km, Batterie 23kwh, Reichweite durchschn. 140 km, Mein Durchschnittsverbrauch bei Reise 14,5 kWh, Laden bei Reise 2 x Schnellladen 43kw ca. 40 Min, 1 x 22 kw 4 Min, 1 x Laden 22 kw ca. 70 Min (wenn die Batterie Kühlung funktioniert)
Nach der ersten erfolgreichen Reise 2017 mit der ZOE nach Italien plante ich 2018 wieder eine Urlaubsreise nach Caorle (I). 4 Personen mit vollem Gepäck bis zum Anschlag. Zuladung ca. 300 kg inkl. Personen.
Diesmal wollten wir die Reise der 460km auf einen Tag planen. Was auch dank der neuen Schnelllader in Italien möglich wurde. Ich habe mich für die Schnelllader in Italien bei ENEL XRecharge registriert und das APP heruntergeladen. Unser Plan war max. 10 h Reisezeit. 3 Ladehalte waren geplant. Eigentlich wollte ich in Udine laden, aber zum Glück erfuhr ich 1 Woche vor der Abreise von einem italenischen Informanten das der Schnelllader in Udine außer Betrieb war, und konnte noch auf den Lader in Via Valli di Carnia umplanen. Danke an Clauco aus Udine.
- Ungeplanter Ladehalt Trieben 22kw, schnell 6% geladen 5 min WC Pause
- Möderbrugg 22kw Energie Steiermark
- Velden 43 kw KELAG
- Via Valli Di Carnia 43 kw ENEL
Ich habe die erste Strecke nach Möderbrugg schon vorher getestet, da es 130km mit vielen Steigungen und den Triebener Pass bergauf geht. Ich hatte mir sogar 150kg Beton ins Auto gelegt um möglichst Realitätsnah zu testen und kam mit 11km Restreichweite an. Also müsste es für die echte Fahrt auch klappen. Einen Liegenbleiber mit der Familie konnte ich mir nicht leisten!
Abfahrt Samstag 04:09 Uhr 15 Grad: ECO Modus. 500Hm Bergauf bis zum Bosruck Tunnel: Streckenmaut gebucht und somit keine Zeit verloren.
Wie es dann so weit war, hatte ich vor dem Triebener Pass nur mehr 26km Restreichweite über, also zu wenig für den Pass. Zum Glück wurde vor einer Woche eine neue 22kw Ladestation in Trieben installiert, wo ich 6% während einer WC Pause nachlud. Ich kam gerade über den Pass und lies das Auto dann noch die restlichen 11 km bergab laufen. Restreichweite in Möderbrugg 12km. Ankunft 05:59 Uhr. Ladezeit bei der 22kw 1:15h.
22kw Lader Möderbrugg
Um 7:20 Uhr setzten wir mit 99% Ladestand unsere Reise fort. 118km Etappe. ECO Modus und nur ein kleiner Pass: Perauer Sattel 300Hm und 500Hm bergab. Mit 36km Rest beim 43kw Schnelllader in Velden am schönen Wörthersee um 09:20 Uhr angekommen. Maingau App gestartet und sofort geladen. Dauer 50 Minuten angezeigt. Jetzt ist mir das erste Mal aufgefallen das die Ladezeit komisch lang ist für einen 43kw Lader. Normalerweise 30-40 Minuten auf 99%.
Velden am Wöhrtersee
Um 10:30 Uhr fuhren wir mit 95% die 100km nach Via Valli Di Carnia weiter. Gar nicht so viel Verkehr für Samstag. Mit 96km/h auf der Autobahn kamen wir um 10:50 beim 43kw Schnelllader an. 46km Rest. Gleich gefunden und angesteckt teste ich die ENEL Ladekarte, die ich mir um 16 Euro über einen italenischen Informanten zuschicken habe lassen. Error. Ladekarte geht nicht. Dann startete ich das XRecharge APP, das sofort funktionierte und das Auto auflud. Dauer 1h bei 43kw. Komisch dachte ich mir da stimmt etwas nicht. Ich schob das aber auf das italenische Stromnetz. Was ich auch bemerkte, das die Akkukühlung des ZOE nicht richtig ansprang. Nur ein lautes rattern, nicht wie ein Ventilator. Hauptsache das App funktionierte, denn das war meine größte Sorge. Sonst gab es hier weit und breit keine Lademöglickeit. 45 km bis nach Udine! Im Notfall wäre es sich wahrscheinlich ausgegangen. Das wäre nur Stress gewesen.
Valli Di Carnia
Bildschirm ENEL Tripellader
Zuerst APP starten, Stecker auswählen und Auto anstecken! Habe mich im Juni 2018 noch für das neue X Recharge App angemeldet und habe 30kwh gratis.
Und somit waren wir kurz vor 12:00 Uhr auf 99% und konnten die restlichen 120km nach Caorle angehen. Wir entschieden und für die Autobahn und nicht für die Bundestraße. Das sollte sich zeitlich auszahlen. Ohne Stau aber viel Verkehr (80km/h zeitweiße) kamen wir nach einer Reisezeit von 9h 30min um 13:30 im Appartement in Caorle an. Das angepeilte Ziel von max. 10h wurde sogar unterboten. Im nach hinein würde ich meinen, wenn alles optimal klappt sind auch knapp unter 9h machbar.
So jetzt brauchte ich nur mehr meine vorbereiteten Italien Stecker auspacken und langsam aufladen. Da ich schon im Jahr 2017 hier war, und meine Erfahrungen mit dem italenischen Stromnetz gemacht hatte, wusste ich das ich nur vormittags laden konnte. Nachmittags habe ich solche Stromschwankungen in diesem Haus das mein Notlader alle paar Minuten offline geht.
Mein selbst gebautes Lade Equipment: alle Stecker die ich brauche
Somit konnte ich bei der Waschmaschine/Heißwasserspeicher (mit 16A abgesichert) anstecken und mit 13A laden.
Mein vorbereiteter italenischer 16A Stecker.
20m Kabel vom Appartement
In 2 Vormittagen lud ich das Auto auf 100%. Der Vermieter akzeptierte heuer meine Baustellenlösung, weil wir diesmal im 2 Stock wohnten und das Kabel nicht mehr so durchhing. 10 Euro zahlte ich dem Vermieter für den Strom. In Italien kostet ein kWh ca. 30 Cent. Ich lud ca. 15kwh also 5 Euro, die restlichen 5 Euro waren zur Beruhigung des Vermieters. Angeblich soll ein Elektroauto ja sooo viel Strom brauchen.
10 und 16A Steckdosen in Italien
Dieses Jahr verbrachten wir wieder einen schönen warmen und essensreichen Urlaub in Caorle. „6 Tage Pizza“ Eigentlich wollten meine Damen nichts einkaufen, da wir ja keinen Platz mehr im Auto hatten. Im Endefekt musste ich noch 5 Handtaschen, 3 Paar Schuhe, 3 Handtücher und viel Krims Kram im Auto unterbringen.
Die Heimreise starteten wir am Samstag um 10:00 Uhr über die Bundstraße 90km/h. Caorle – Portugruaro – Udine Autobahn Via Valli Di Carnia 117km mit 250Hm .
Via Valli Di Carnia
Mit Rest 31km angekommen und 1h am 43kw Lader geladen. Ja, ja das italenische Stromnetz dachte ich mir wieder. In Österreich wird’s dann schneller gehen. Kurz vor 13 Uhr kamen wir dann weg und bewältigten die 600Hm bis zu Grenze mit 86 km/h bergauf. Leichte Verzögerung bei der Autobahnmaut. Um 14:30 liefen wir in Velden beim 43kw Lader der Kelag ein.
Eingesteckt: Dauer 1h. Das gibt’s doch nicht. Warum dauert das so lange? Kühlung sprang auch nicht an, nur ein Rattern der Kühlpumpe. Jetzt wurde mir klar, dass mit der Akkukühlung etwas nicht in Ordnung war. Es war drückend heiß 30 Grad Luft. Wieviel Grad muss dann der Akku nach so einer Bergetappe und 43kw Schnellladen haben? Ich konnte sowieso nichts ändern, also gingen wir erst einmal gemütlich essen. Nach einer Stunde schaute ich mal nach, und da stand als Schätzung noch immer 30 Min. Ich steckte vom 43kw auf den billigeren 22kw Lader um. Meine Damen wurden auch nach der halben Stunde ungeduldig, da es noch immer 30 Min. waren. Bei 95% brach ich dann die Ladung ab, obwohl ich jetzt 118km und 600Hm zu fahren hatte. Ich fahr einfach langsamer. Im Notfall gab es genug Lademöglichkeiten zwischendurch. Mehr als 86 km/h bin ich nie gefahren und so kamen wir 18:00 Uhr mit 13km Rest in Möderbrugg beim 22kw Lader an. Die ersten Prozente lud das Auto mit 22 kw aber schon bald wurde die Ladeleistung auf ca. 6kw reduziert. Nach 2 Stunden hatte ich erst auf 70% geladen. Eigentlich wollten wir alle nur mehr Heim nach 10 Stunden. Ich wusste aber auch das ich mit einem Ladestand von 70% nicht die 130 km heimkommen werde. Ich fuhr sehr sparsam aber nach 30km sah ich: “ das wird sich nicht ausgehen“. Als Plan B: Kirchdorf Smatrics Lader. Gewitterregen…. Es kühlt merklich ab. In Kirchdorf hatte ich noch 40km Rest für eine Strecke von 47 km. Der 43 kw Schnelllader lud zu meiner Verwunderung mit 43kw bis 45% wo ich dann abbrach.
Kirchdorf Smatrics 43 kw Lader
Somit erreichten wir nach 12h Reisezeit unser Heimatdorf. Rückblickend muss ich sagen wenn die Akkukühlung ordnungsgemäß funktioniert hätte, wären wir in spätestens 10 Stunden zuhause gewesen. 10 Stunden sind noch eine akzeptable Reisezeit, aber 12 h mit der Familie ist nicht mehr so lustig.
Die Werkstatt stellte dann eine undichte Akkukühlung fest. Kostenpunkt 710 Euro! Eigentlich ist es jedes Jahr wieder ein Abenteuer mit dem E Auto auf Urlaub zu fahren. Aber ich wollte beweisen, das es auch mit der Familie geht.
Vermutlich wirs 2019 wieder nach Caorle gehen. Die Kinder haben angedeutet, nächstes Jahr nicht mehr mit den Eltern auf Urlaub fahren zu wollen. Na Ja dann fahren wir alleine.
Also einfach nachmachen!
Lesen Sie auch meinen Reisebericht 2017
Elektrische Grüße
Stefan